Bericht vom 12.04.2022
Erfreuliches und Tragisches
Die Grundsteinlegung zum neuen Frauenspital, drei grosse neue Patientenzimmer im 1.Sock des alten Gebäudes, neue Maschinen, Verteilung von Rollstühlen, Health-Camps: das alles ist sehr erfreulich. Aber es gab auch sehr tragische Ereignisse: Niswarth, unser Mitarbeiter im Rollstuhl, hat Mutter und Vater durch einen Töffunfall verloren; dann sind in einer armen Familie kurz hintereinander Mutter und Vater an TBC gestorben und haben eine 8-köpfige Schar von Kindern und Enkeln hinterlassen.
Endlich hat Ende März mit einer langen Zeremonie die Grundsteinlegung zum neuen Frauenspital stattgefunden.
Und wir konnten die neue HS 40 Samsung Ultraschallmaschine dem Chefradiologen Dr. Gopal übergeben.
Im neu errichteten 2.Stock des alten Gebäudes haben wir drei Patientenzimmer eingerichtet, Frauenzimmer, Männerzimmer, Kinderzimmer. Kurt Janser hat zusammen mit den Putzfrauen alle Zimmer sauber gereinigt und die Betten aus dem Container montiert.
Wiederum haben wir viele Rollstühle verteilt, an zwei CP Mädchen und mehrere behinderte Erwachsene.
Im März haben wir zwei Health-Camps in den entlegenen Bergen gemacht. Unsere Volontäre Trudy, Ingrid und Kurt waren dabei sehr aktiv im Verteilen von Kleidern und Spielsachen und es haben jeweils auch zwei nepalesische Ärzte mitgearbeitet.
Niswarth, unser Mitarbeiter im Rollstuhl, hat schon viele Monate mit rezidivierenden Urininfekten und zunehmendem Nierenversagen zu kämpfen. Seit längerem haben wir ihm empfohlen, mit Dialyse anzufangen. Dann hat er vor 10 Tagen Mutter und Vater durch einen Töffunfall verloren. Und seine Gesundheit war rapid schlechter geworden. Drei Tage nach dem Todesfall musste ich ihn notfallmässig mit der Ambulanz nach Kathmandu in ein spezialisiertes Nierenzentrum bringen. Unterwegs war dann auch noch ein Reifenwechsel nötig. Schon am zweiten Tag hat er seine erste Dialyse erhalten und langsam geht es ihm besser. Ich habe ihn vier Tage in KMD betreut und bin jetzt wieder in Ratnanagar. Niswarth wird noch eine Weile im Spital bleiben müssen.
Wegen der schlechten Gesundheitsversorgung in Nepal gibt es immer wieder tragische Familienschicksale: In einer armen Familie aus den umliegenden Hügeln sind kurz hintereinander Mutter und Vater an TBC gestorben und haben eine 8-köpfige Schar von Kindern und Enkeln hinterlassen. Der älteste Sohn ist erst 22- jährig, ist verheiratet und hat schon einen kleinen Sohn. Wir haben alle untersucht und glücklicherweise konnten wir bei ihnen keine Ansteckung nachweisen. Wir konnten die weitere Betreuung dieser Familie an ein niederländisches Hilfswerk übergeben, welches in Sauraha ein Waisenheim aufgebaut hat.
Am 8.März, dem internationalen Frauentag, sind wir Volontärinnen zu einer grossen Feier in die Little Flower School eingeladen worden und haben ebenfalls einen Preis erhalten.
Jetzt haben wir wieder alle drei VolontärInnen verabschiedet und ich werde allein noch bis Ende April hier arbeiten.