1b) Gunjaman Singh Memorial Day Care Center (DCC)

Von 2011-2014 haben wir diese Tagesklinik, welche im Zentrum des Dorfes Pithuwa im Distrikt Chitwan nahe der indischen Grenze liegt, aufgebaut. Pithuwa ist eine sehr grosse Gemeinde mit neun, z.T. weit auseinander liegenden Dorfteilen, wo es ausser einem einfachen Health Post keine medizinische Versorgung gibt.

Dieses Zentrum wurde von der nepalesischen Stiftung "Gunjaman Memorial Trust" im Jahr 2007 gegründet, doch wegen mangelnder Mittel wurde es bald wieder geschlossen. Dank unserer finanziellen Unterstützung und dem Volontäreinsatz verschiedener SchweizerInnen konnte es im Herbst 2010 wieder eröffnet werden, und hat sich inzwischen sehr erfreulich entwickelt.

Es ist ein Nonprofit-Spital, etwa ein Drittel der ärmsten Patienten wird hier gratis behandelt. Die übrigen bezahlen je nach Einkommen einen Beitrag. Mit unserer Unterstützung konnte das Zentrum zunächst renoviert und wo nötig mit neuem Einrichtungsmaterial, z.B. Schränken, Pulten, Stühlen und Sterilisationsapparat eingerichtet werden. Je nach finanziellen Mitteln kauften wir zur Verbesserung unserer Diagnosestellungen im Laufe der letzten Jahre ein Ultraschallgerät, ein EKG, eine Blutchemieanalysemaschine und zuletzt auch einen Hyfrekator zur Therapie von verschiedenen Hautkrankheiten.

Ab und zu machen wir tageweise sogenannte „Health Camps“ für medizinische Grundversorgung in Dörfern der abgelegenen Hügelregion, von wo für viele Patienten die Anreise zu uns zu beschwerlich ist. Beim jedem Camp kommen etwa 200 Patienten.

Weil Vorbeugen von Krankheit so wichtig ist, legen wir grossen Wert auf die Schulung des nepalesischen Personals. Deshalb führen wir regelmässig Weiterbildungen durch, insbesondere für bessere Hygiene, für korrekte Entsorgung der anfallenden Abfälle, aber auch zur weniger hierarchischen Aufteilung der gesamten Arbeit. Alle Mitarbeitenden wurden angeleitet, gemeinsam Verantwortung für das Projekt zu übernehmen und nicht wie bisher in Nepal sehr üblich, möglichst viel Arbeit nach unten zu delegieren.

Auf dem gleichen Areal wird inzwischen dank finanzieller Hilfe der indischen Regierung ein 50 Bettenspital gebaut. Doch leider hat sich die Fertigstellung dieses Spitals immer wieder verzögert, nicht zuletzt wegen korrupter Machenschaften, sodass das Geld offenbar nie ausreichte. Nicht nur für die Fertigstellung dieses Spitals braucht es in Nepal grosse Geduld! Wegen der allgegenwärtigen Korruption kommen viele dringend benötigte Projekte meist nur schleppend voran, wie etwa der Strassenbau in abgelegenen Gebieten, die Energieversorgung des Landes und ein flächendeckendes Schulsystem.

Da das DCC inzwischen gut funktioniert und die Hoffnung auf den Umzug ins neue Spital immer kleiner wurde, haben wir unseren Hauptschwerpunkt im September ins Ratnanagar Spital verlegt.