Seit meiner Ankunft in Nepal am 5.Februar haben mich auch diesmal die vielen wartenden Aufgaben sehr in Trab gehalten. Glücklicherweise erhalte ich viel Unterstützung von den zahlreichen deutschen und schweizerischen VolontärInnen, die für kürzer oder länger da sind:
Dr. Beate Heitmann, eine erfahrene Gynäkologin, hat sich sehr in der Geburtshilfe/Gynäkologie eingesetzt. Täglich gibt es jetzt Geburten und gemeinsam haben wir oft am Morgen die Visite bei Mutter und Kind gemacht und ihnen auch einen Sack mit Babykleidern aus der Schweiz gebracht. Die Frauen freuen sich sehr darüber.
Auch Dr. Rolf Löw, der Kinderarzt, ist wieder da. Er hat auch einen jungen Kinderarzt, Dr. Stephan Münzer, mitgebracht, welcher hier «schnuppern» wollte. Die Partnerin von Rolf, Dr. Angelika Dietz, ist Ernährungsspezialistin und hat Fortbildungen für das Personal und Einzelberatungen für Patienten mit Diabetes, Bluthochdruck, schwangere und stillende Frauen gemacht.
Und seit einer Woche ist Dr. Anna-Lena Fuchs hier, eine Assistenzärztin aus Sursee.
Grosse Hilfe erhalte ich von Ingrid Wecke und Trudy Neuenschwander, welche sich sehr engagiert beim Sortieren des Materials aus den Containern und dem Reinigen und Einrichten des Neubaus einsetzen. Sie werden unterstützt von Peter Wacker, dem Ehemann von Beate, welcher handwerklich geschickt ist und gut mit dem Borer umgehen kann, viele Vorhangstangen und anderes aufhängt und viele nützliche Ideen hat. Und auch Caroline Schmedding, die Kinderkrankenschwester, ist tatkräftig am Mithelfen, wo immer sie gebraucht wird.
Für drei Wochen hat Fabienne Hartmann, eine Zahnarztgehilfin, in der Dental-Abteilung gearbeitet.
Zusammen haben wir auch ein grosses Health Camp in Chisapani durchgeführt, dem Ort, wo bei den verheerenden Überschwemmungen von 2017 hunderte von Familien ihre Häuser verloren haben und noch immer in bedrückender Armut in behelfsmässigen Hütten leben müssen. Gemeinsam haben wir über 200 grosse und kleine Patienten kostenlos untersucht und mit Medikamenten versorgt. Viele der Kinder sind unterernährt und haben «Wasserbäuche». Da sich die Menschen in diesem Dorf nicht genügend Nahrungsmittel leisten können, haben wir auch 65 grosse Säcke Reis und 21 Säcke Linsen zum Verteilen mitgebraucht.
Während meines Schweizer Weihnachtsurlaubs ist es im Neubau leider nicht so vorwärts gegangen wie ich erhofft hatte. Die Baufirma hat in dieser Zeit fast keine Arbeiter geschickt, sodass alles in Verzug kam und die Fertigstellung des Neubaus nun schon weit über ein Jahr verspätet ist. Zudem mussten wir auch viele Baumängel, wie undichte Fenster oder nicht richtig schliessende Türen reparieren lassen, unsorgfältige Malerarbeiten und undichte Wasseranschlüsse ausbessern lassen. Doch Jammern nützt da leider wenig. Trotz allem freue ich mich sehr über die schönen und hellen Räume. Einige können schon benutzt werden, wie z.B. die grosse Aula, mein neues Büro oder bald auch der grosszügige Dermatologie-Behandlungsraum.
Freude macht es auch, die vielen aus der Schweiz gespendeten Spielsachen an die Kinder zu verteilen. Im Antyodaya Internat sind die kleinen ganz fasziniert von der Eisenbahn oder den grossen Autos.
Gemeinsam haben wir auch die Schule von Schwester Miriam in Hetauda besucht, sie organisiert für uns jeweils die Health Camps in Chisapani.
Im Frühjahr wird jeweils viel geheiratet und auch wir wurden wieder zu einer Hochzeit eingeladen.