Viele Menschen sind verzweifelt

Es ist weniger die Angst vor der Covid 19 Pandemie als die harten, vier Monate dauernden Lockdown Massnahmen, welche vielen Menschen in Nepal an den Abgrund gebracht haben. Arbeitslosigkeit, fehlendes Einkommen, Schulden, steigende Lebensmittelpreise und die erneuten schweren Überschwemmungen während der Monsunzeit haben die eh schon Ärmsten sehr hart getroffen. Ich habe gelesen, dass Hunderte von Menschen den Freitod gewählt haben aus Angst vor dem Verhungern, vor Corona und kompletter Insolvenz. Dazu kommt die fehlende medizinische Versorgung, denn im Lockdown gab es auch keinen öffentlichen Verkehr mehr, sodass auch für viele Kranke eine medizinische Behandlung nicht mehr erreichbar war.

Die Massnahmen haben bis jetzt immerhin eine starke Ausbreitung des Virus verhindert und die Regierung hat eine langsame Lockerung beschlossen. Allerdings steigt damit die Gefahr von Ansteckungen durch Einreisende, v.a. aus Indien. Bereits wenige Tage danach sind neu angekommene Inder in Kathmandu positiv getestet worden.

 

Hilfe gegen die Hunger «Pandemie»

Bereits Ende Mai hatte Shanti Med mit einer breit angelegten Hilfsaktion gegen den Hunger in unserer Region gestartet. Wir konnten dafür auf unser grosses Netzwerk mit Menschen und Organisationen zählen, welche uns schon früher bei Hilfscamps nach dem Erdbeben und den Überschwemmungen unterstützt hatten:

  • Sr. Miriam hat mit unserer Hilfe im Dorf Chisapani ein medizinisches Hilfscamp mit Lebensmittelverteilung durchgeführt hat. Das Dorf leidet noch immer unter den schweren Überschwemmungen der letzten Jahre.


  • Father Michael hat zusammen mit seinem Team die Ärmsten in 21 Gemeinden der Hügelregion mit je einem 25kg Reis-Sack versorgt. Die Empfänger wurden zum Voraus durch die Gemeindebehörden bestimmt. Insgesamt haben 681 Familien ein Sack erhalten. Zusätzlich hat er 43 Säcke an Wanderarbeiter-Familien verteilt, die in unserer Region in Zelten wohnen.


  • In unserem Ratnanagar Spital geben wir bei Bedarf Lebensmittel an Schwangere, junge Mütter, unterernährte Kinder und weitere Bedürftige ab. Unser Sekretär Samin ist zusammen mit unserer Kinderkrankenschwester Pramila dafür verantwortlich. Die zuständigen Ärztinnen müssen für die Abgabe ein «Lebensmittel-Rezept» ausstellen.


  • Unser Niswarth, der "wheely boy", kann an bedürftige Behinderte ein Lebensmittelpaket verteilen.
  • Und wir haben ein Check für 5000 CHF an unsere Gemeindepräsidenten übergeben - zur Hilfe für besonders Notleidende unserer Municipality.

Insgesamt 27'000 CHF hat Shanti Med bisher für diese Aktionen ausgegeben. Damit es nicht beim Tropfen auf den heissen Stein bleibt und sich die Ernährungssituation etwas nachhaltiger erholen kann, haben wir weitere Aktionen geplant. 

Nur Dank Ihnen, unseren Mitgliedern und grosszügigen SponsorInnen, war die bisherige Hilfe möglich. Und ich würde mich freuen, wenn Sie mithelfen, weitere Aktionen durchzuführen. Der grosse Dank der Menschen in Nepal ist Ihnen gewiss.

 

Gute Neuigkeiten aus dem Ratnanagar Spital

Bisher konnte unser Spital die Corona Pandemie gut meistern. Nur ein Fall wurde positiv getestet, der Patient zeigte keine schweren Symptome und konnte zu Hause behandelt werden. Alle vorgeschriebenen Vorsichtsmassnahmen werden recht strikt durchgeführt.

Unser Spital wurde von der Provinzregierung aufgewertet, das heisst wir sollten mehr Unterstützung erhalten. Bereits wurde ein neuer staatlicher Chirurg angestellt, welcher v.a. abdominal Chirurgie, u.a. Gallenblasenoperationen, macht. Und wir haben nun auch eine kleine Blutbank eröffnen können.



Die lange geplanten Umgebungsarbeiten sind endlich fertig gestellt und bringen eine grosse Verbesserung der Sauberkeit im Spital. Nun gilt es noch, die kahlen Blumenrabatten zu bepflanzen und damit den Eingangsbereich des Spitals zu verschönern.

 

 

Jetzt ist es ganz besonders wichtig den notleidenden, hungernden Menschen in Nepal Hoffnung zu geben !