Bericht vom 25.7.2021

Die zweite Corona-Welle hat Nepal seit Ende April immer noch fest im Griff, seit Monaten gibt es keine Impfstoffe und die Infektionszahlen und Todesfallzahlen bleiben hoch. Das Leid und die Not vieler Menschen sind bedrückend, die Arbeitslosenzahl wächst und der Hunger nimmt zu. Der harte Lockdown wurde zwar nach drei Monaten etwas gelockert, aber es gibt keine Arbeit, es kommen keine Touristen.

Seit Ende Juni haben erneut heftige Monsunstürme viele Überschwemmungen und Erdrutsche ausgelöst und viel Zerstörung angerichtet. Viele Familien haben dabei alles verloren. Doch vom Staat erhalten sie keine Hilfe und Versicherungen gibt es auch nicht.

 

Doch zunächst will ich über einige erfreuliche Nachrichten berichten:

  • Den beiden Buben Sudip und Sundar geht es besser. Sudip hatte seit Herbst 2019 mehrere wenig erfolgreiche Operationen. Der Knochen ist noch immer nicht stabil zusammengewachsen. Doch wenigstens hat er jetzt einen Gehgips bekommen. Das gebrochene Bein von Sundar ist gut geheilt und letzte Woche konnte der Gips wieder entfernt werden.

  • Für die Covid Notfälle konnten wir einen Oxylog-Beatmungs-Apparat mit Zubehör nach Nepal schicken per DHL Transport.

  • Vor einer Woche ist die Physiotherapie-Station eröffnet worden. Es ist einer der grössten Räume im 2.Stock des Neubaus. Eine Physiotherapeutin und ein Physiotherapeut sind angestellt. Das Mobiliar konnte teilweise von SMN gespendet werden. Diese Station ist sehr wichtig, leiden doch sehr viele PatientInnen auf Grund der harten Arbeit an chronischen Muskel- und Gelenkschmerzen, welche bisher nur mit Tabletten behandelt worden sind.

  • Der Ausbau des 1.Stocks im alten Gebäude geht voran.

  • Der Schindler Lift im Neubau konnte leider im April nicht fertig gestellt werden, da die Ingenieure aus Indien an Covid erkrankt waren und nicht einreisen durften. Immerhin ist inzwischen der Elektrizitätsanschluss eingebaut und die Aussenverkleidung der Lifteingänge mit Marmorplatten fertig gestellt. Und ich kann nur hoffen, dass die Ingenieure für den Fertigbau des Lifts endlich kommen.

  • Ab Mai hat uns auch dieses Jahr wieder die grosse Not wegen der Arbeitslosigkeit und des zunehmenden Hungers gefordert. Und ab Ende Juni haben dann der einsetzende Monsun, die Überschwemmungen und die Erdrutsche die Situation noch zusätzlich verschlimmert. SMN hat seit anfangs Juni die Kosten für 20 Hilfscamps übernommen, das kostete bisher rund 80’000 CHF:
    • Father Michael mit seinem Team hat bereits 18 Camps in den abgelegenen Dörfern gemacht, Devendra und sein Team haben zwei Camps in verschiedenen Dorfteilen von Ratnanagar gemacht.
    • Jede Familie erhält 30 kg Reis, 3 kg Linsen, 3 Seifen, 5 Masken und für die Kinder gibt es zusätzlich je einen Sack mit Äpfeln, gekochten Eiern und etwas Süssigkeiten.
    • Das Budget 2021 für Hilfscamps ist bereits aufgebraucht, doch noch immer erhalten wir Hilferufe aus vielen Dörfern, welche wir bisher noch nicht berücksichtigen konnten. Deshalb sind wir erneut auf Spenden angewiesen.