Schon ist ein Monat seit unserer Ankunft vorbei. Wie immer werden wir von unseren Nachbarn herzlich begrüsst und die Kinder warten ungeduldig bis ich meinen Koffer ausgepackt habe. Sie wissen, dass ich immer etwas für sie mitbringe. Diesmal hatte ich Plüschtiere und Süssigkeiten und sie strahlten.
Bald haben wir angefangen, den Container zu entladen. Die jungen Studenten des Navodaya Internats haben uns geholfen, die schweren Sachen ins Spital zu bringen. Als Dank habe ich ihnen nachher die orangen T-Shirts, ein Überbleibsel eines Sportanlasses in Liestal geschenkt, dazu einige gebrauchte Fussbälle. Sie waren überglücklich.
Schon in der ersten Woche haben wir das bestandene Abschlussexamen von Dr. Pryanka feiern können (stehend, neben ihr Dr. Manoj, unserem 2.nepalesischen Dermatologen).
Im Container haben wir auch viele Rollstühle mitgebracht. Einen davon hat Dr. Jürgen Grabbe für Roshani hergerichtet. Sie ist eines der von uns unterstützten CP-Mädchen. Sie macht schon erfreuliche Fortschritte mit der Physiotherapie.
In der zweiten Woche haben wir mit den Health Camps angefangen. Die abgelegenen Dörfer waren während der Coronakrise lange abgeschnitten und konnten nur sehr schwierig einen Health Post oder das Spital erreichen. Wir waren drei Ärzte und drei Pflegefachfrauen und konnten neben den medizinischen Behandlungen auch viele Spielsachen und Kleider verteilen. Den Wanderarbeitern, welche auch in der Kälte nur in Zelten unterwegs sind, haben wir warme Wolldecken gebracht.
Die Bauarbeiten im 2.Stock des alten Spitalgebäudes sind nun in der Endphase. In der Neugeborenenstation stehen schon die Wärmebetten und einige Schachteln mit den Ventilatoren und anderem neuen Material. Der neue Operationssaal wird schön, gross und hell. Dazu gibt es zwei Postoperationsräume und drei gewöhnliche Patientenzimmer. Alle haben je acht Betten. In einem der Zimmer haben wir schon Material aus dem Container gelagert, welches wir dann in den Zimmern verteilen, sobald alles definitiv geputzt ist.
Abschied von Jürgen und Beate Grabbe. Sie waren einen Monat hier und haben so viel bewirkt. Jürgen ist Dermatologe und hat viel in der Dermatologie Abteilung geholfen. Er ist aber auch Meister im Reparieren und hat so manches geflickt und zusammengebaut. Beate hat ebenfalls in der Dermatologie und auch mit den Putzfrauen zusammengearbeitet. Immer von Neuem müssen wir sie anleiten, dass sie einigermassen nach unserem Wunsch putzen. Von der Abschiedstorte wird immer zuerst das Gesicht geschmückt. Wir werden Jürgen und Beate sehr vermissen.